Einfluss von Quetiapin und Flupentixol auf ereigniskorrellierte Potenziale der Konfliktverarbeitung und neuropsychologische Testleistungen

Hintergrund: Schizophrene Patienten zeigen eine verminderte Aktivität frontaler Hirnregionen (Hypofrontalität), was sich insbesondere auch in einer verminderten Aktivität des anterioren cingulären Cortex (ACC) äußert. Die Aktivität dieser Hirnregionen lässt sich medikamentös beeinflussen, wobei sich...

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Bibliographic Details
Main Author: Bange, Michael
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: 2011
Subjects:
Online Access:https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/6273
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-73714
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-73714
https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/6273/PromotionBange.pdf
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Bange, Michael
Einfluss von Quetiapin und Flupentixol auf ereigniskorrellierte Potenziale der Konfliktverarbeitung und neuropsychologische Testleistungen
description Hintergrund: Schizophrene Patienten zeigen eine verminderte Aktivität frontaler Hirnregionen (Hypofrontalität), was sich insbesondere auch in einer verminderten Aktivität des anterioren cingulären Cortex (ACC) äußert. Die Aktivität dieser Hirnregionen lässt sich medikamentös beeinflussen, wobei sich die Substanzen, die den typischen Antipsychotika zugeordnet werden, von denen der atypischen Antipsychotika grundlegend unterscheiden. Den atypischen Antipsychotika wird hierbei eine positive Wirkung zugesprochen, während typische Antipsychotika häufig keine, teilweise sogar auch negative Effekte auf die frontale Hirnaktivität zeigen. Ziel: Es existieren viele Arbeiten, in denen untersucht wird, inwieweit sich typische und atypische Antipsychotika in ihrer Wirkung auf die Frontalhirnfunktion unterscheiden. Es wurden jedoch bislang nur wenige Studien durchgeführt, in denen man nur eine Substanz der jeweiligen Medikamentengruppe miteinander verglichen hat. Daher war es Ziel der Studie, den generell positiven Effekt atypischer Antipsychotika auf frontale Hirnfunktionen, der sich in einer Vielzahl von Arbeiten gezeigt hat, in einer Vergleichsstudie zwischen Flupentixol und Quetiapin, welche im klinischen Alltag häufig Verwendung finden, nachzuweisen. Dies hätte Vorteile für die Patienten, da sich hierdurch eine bessere Indikationsstellung für das jeweilige Medikament durchführen ließe und damit eine bessere, differenzierte medikamentöse Therapie möglich wäre. Methoden: Es flossen die Daten von 21 Patienten in die Erhebung ein, wobei jeder Patient zu 2 Messzeitpunkten (t1 und t4) neurophysiologisch und neuropsychologisch untersucht wurde. Die psychometrischen Testungen fanden zu 4 Messzeitpunkten (t1, t2, t3 und t4) statt. Die Baselinemessung zu t1 erfolgte innerhalb der ersten 3 Tage im Rahmen eines stationären Aufenthaltes, die Messungen zu t2, t3 und t4 jeweils eine Woche später. 13 Patienten erhielten als Medikation Quetiapin, 8 Patienten Flupentixol. Zur Untersuchung der Frontalhirnaktivität wurde bei den Patienten eine EEGMessung durchgeführt, während sie eine konflikthafte Flankeraufgabe absolvieren mussten (Variable Attention Control, VAC-Aufgabe), bei der hoch-, mittel- und niedrig-interferente Stimuli präsentiert wurden. Ergebnisse: Die Ergebnisse der vorliegenden Studie gestalteten sich heterogen: Während auf kognitiver Ebene teilweise eine positive Wirkung bei den Patienten der Quetiapingruppe nachgewiesen werden konnte, ließ sich dies nicht mit entsprechenden Resultaten auf elektrophysiologischer Ebene korrelieren. In Bezug auf die subjektiv empfundene Lebensqualität zeigte sich bei den Patienten der Quetiapingruppe ein signifikanter Anstieg. Der in vielen Studien nachgewiesene positive Effekt atypischer Antipsychotika auf die Frontalhirnfunktion ließ sich in der vorliegenden Studie also nur eingeschränkt nachweisen. Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie wurden die Patienten in einem 4 Wochen andauernden Intervall untersucht. Einige zuvor durchgeführte Arbeiten, die Typika und Atypika in neurophysiologischen Versuchsanordnungen miteinander verglichen, wiesen ein größeres zeitliches Intervall (6 Wochen) zwischen Baseline und Follow-up auf als es in der vorliegenden Studie der Fall war (4 Wochen). Hierdurch könnte sich die Tatsache begründen lassen, dass sich in den neurophysiologischen Versuchen keine signifikant bessere Wirkung für Quetiapin nachweisen ließ. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die Tatsache, dass ein Teil der Patienten zu t1 schon Medikation erhalten hatten, den Baselinewert eventuell erhöht haben könnte. Die Verbesserung der kognitiven Leistung lässt sich zum einen durch das Wirkprofil von Quetiapin, das zu den Atypika zählt begründen, zum anderen durch die signifikante Erhöhung der EPS in der Flupentixolgruppe, die deren Leistungen verschlechtert haben könnten. Die subjektiv empfundene Lebensqualität konnte Quetiapin im Vergleich zu Flupentixol deutlich verbessern. Hierbei ist zu erwähnen, dass die Flupentixolgruppe schon zu t1 eine Punktzahl vorweisen konnte, die nur wenig Raum für Verbesserung ließ und die Tatsache, dass der Grad der EPS deutlich höher war als bei der Quetiapingruppe, was eine weitere Verbesserung der subjektiv empfundenen Lebensqualität wahrscheinlich nicht zuließ. === Background: Schizophrenic patients show reduced activity in frontal brain regions (Hypofrontality), which in particular is expressed also in a reduced activity of the anterior cingulate cortex (ACC) . The activity of these brain regions can be affected by drugs, wherein the substances associated to typical antipsychotics are fundamentally different from atypical Antipsychotics . The atypical antipsychotics are attributed to a positive effect, while typical antipsychotics don't, some even have negative effects on the frontal brain activity. Target: There are many Trials showing how typical and atypical antipsychotics differ concerning their effect on frontal brain activity. There are only a few studies in which only one substance of each class are compared to each other. Therefore it was the aim of the study to show the overall positive effect of atypical antipsychotics on frontal brain functions. The two substances compared to each other were quetiapin and flupentixol. Methods: In the survey the data from 21 patients were included. In each patient at 2 appointments(t1 and t4), neurophysiological and neuropsychological was investigated. The psychometric test results were evaluated at 4 dates (T1, t2, t3 and t4) instead. The baseline measurement at t1 occurred within the first 3 days as part of an inpatient stay .The measurements at t2, t3 and t4 were made one week later. 13 patients were medicated with quetiapine, 8 patients with flupentixol. To examine the frontal brain activity in these patients an EEG was performed while they had to complete a conflictual variable Attention Control-task). Results: The results of the present study are heterogeneous: While the cognitive level partly showed a positive effect in patients medicated with Quetiapincorresponding results,correlating results on electrophysiological level did not occur. In Terms of the perceived quality of life a significant increase was observed in the patients medicated with Quetiapin. The positive effect shown in many trials did only occur partly in the recent study. Conclusion: In the present study, patients were examined within an interval of 4 weeks. In some trials carried out earlier, the medication was applied over a larger interval of time (6 weeks) between baseline and Follow-up, as it was only 4 weeks in the case of the present study. This could be one reason for the lacking effect by the quetiapin. The fact that there were patients receiving medication at t1 already could also increase the data collected at baseline. The subjectively perceived quality of life among the patients medicated with Quetiapine significantly improved compared with flupentixol. It is worth mentioning that the score among the Flupentixol medicated patients at t1 was already quite high, so there was only little room for improvement, and the fact that there were great EPS symptoms among the Fulpentixol-Patients maybe did not allow a score even higher.
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Den atypischen Antipsychotika wird hierbei eine positive Wirkung zugesprochen, während typische Antipsychotika häufig keine, teilweise sogar auch negative Effekte auf die frontale Hirnaktivität zeigen. Ziel: Es existieren viele Arbeiten, in denen untersucht wird, inwieweit sich typische und atypische Antipsychotika in ihrer Wirkung auf die Frontalhirnfunktion unterscheiden. Es wurden jedoch bislang nur wenige Studien durchgeführt, in denen man nur eine Substanz der jeweiligen Medikamentengruppe miteinander verglichen hat. Daher war es Ziel der Studie, den generell positiven Effekt atypischer Antipsychotika auf frontale Hirnfunktionen, der sich in einer Vielzahl von Arbeiten gezeigt hat, in einer Vergleichsstudie zwischen Flupentixol und Quetiapin, welche im klinischen Alltag häufig Verwendung finden, nachzuweisen. Dies hätte Vorteile für die Patienten, da sich hierdurch eine bessere Indikationsstellung für das jeweilige Medikament durchführen ließe und damit eine bessere, differenzierte medikamentöse Therapie möglich wäre. Methoden: Es flossen die Daten von 21 Patienten in die Erhebung ein, wobei jeder Patient zu 2 Messzeitpunkten (t1 und t4) neurophysiologisch und neuropsychologisch untersucht wurde. Die psychometrischen Testungen fanden zu 4 Messzeitpunkten (t1, t2, t3 und t4) statt. Die Baselinemessung zu t1 erfolgte innerhalb der ersten 3 Tage im Rahmen eines stationären Aufenthaltes, die Messungen zu t2, t3 und t4 jeweils eine Woche später. 13 Patienten erhielten als Medikation Quetiapin, 8 Patienten Flupentixol. Zur Untersuchung der Frontalhirnaktivität wurde bei den Patienten eine EEGMessung durchgeführt, während sie eine konflikthafte Flankeraufgabe absolvieren mussten (Variable Attention Control, VAC-Aufgabe), bei der hoch-, mittel- und niedrig-interferente Stimuli präsentiert wurden. Ergebnisse: Die Ergebnisse der vorliegenden Studie gestalteten sich heterogen: Während auf kognitiver Ebene teilweise eine positive Wirkung bei den Patienten der Quetiapingruppe nachgewiesen werden konnte, ließ sich dies nicht mit entsprechenden Resultaten auf elektrophysiologischer Ebene korrelieren. In Bezug auf die subjektiv empfundene Lebensqualität zeigte sich bei den Patienten der Quetiapingruppe ein signifikanter Anstieg. Der in vielen Studien nachgewiesene positive Effekt atypischer Antipsychotika auf die Frontalhirnfunktion ließ sich in der vorliegenden Studie also nur eingeschränkt nachweisen. Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie wurden die Patienten in einem 4 Wochen andauernden Intervall untersucht. Einige zuvor durchgeführte Arbeiten, die Typika und Atypika in neurophysiologischen Versuchsanordnungen miteinander verglichen, wiesen ein größeres zeitliches Intervall (6 Wochen) zwischen Baseline und Follow-up auf als es in der vorliegenden Studie der Fall war (4 Wochen). Hierdurch könnte sich die Tatsache begründen lassen, dass sich in den neurophysiologischen Versuchen keine signifikant bessere Wirkung für Quetiapin nachweisen ließ. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die Tatsache, dass ein Teil der Patienten zu t1 schon Medikation erhalten hatten, den Baselinewert eventuell erhöht haben könnte. Die Verbesserung der kognitiven Leistung lässt sich zum einen durch das Wirkprofil von Quetiapin, das zu den Atypika zählt begründen, zum anderen durch die signifikante Erhöhung der EPS in der Flupentixolgruppe, die deren Leistungen verschlechtert haben könnten. Die subjektiv empfundene Lebensqualität konnte Quetiapin im Vergleich zu Flupentixol deutlich verbessern. Hierbei ist zu erwähnen, dass die Flupentixolgruppe schon zu t1 eine Punktzahl vorweisen konnte, die nur wenig Raum für Verbesserung ließ und die Tatsache, dass der Grad der EPS deutlich höher war als bei der Quetiapingruppe, was eine weitere Verbesserung der subjektiv empfundenen Lebensqualität wahrscheinlich nicht zuließ. Background: Schizophrenic patients show reduced activity in frontal brain regions (Hypofrontality), which in particular is expressed also in a reduced activity of the anterior cingulate cortex (ACC) . The activity of these brain regions can be affected by drugs, wherein the substances associated to typical antipsychotics are fundamentally different from atypical Antipsychotics . The atypical antipsychotics are attributed to a positive effect, while typical antipsychotics don't, some even have negative effects on the frontal brain activity. Target: There are many Trials showing how typical and atypical antipsychotics differ concerning their effect on frontal brain activity. There are only a few studies in which only one substance of each class are compared to each other. Therefore it was the aim of the study to show the overall positive effect of atypical antipsychotics on frontal brain functions. The two substances compared to each other were quetiapin and flupentixol. Methods: In the survey the data from 21 patients were included. In each patient at 2 appointments(t1 and t4), neurophysiological and neuropsychological was investigated. The psychometric test results were evaluated at 4 dates (T1, t2, t3 and t4) instead. The baseline measurement at t1 occurred within the first 3 days as part of an inpatient stay .The measurements at t2, t3 and t4 were made one week later. 13 patients were medicated with quetiapine, 8 patients with flupentixol. To examine the frontal brain activity in these patients an EEG was performed while they had to complete a conflictual variable Attention Control-task). Results: The results of the present study are heterogeneous: While the cognitive level partly showed a positive effect in patients medicated with Quetiapincorresponding results,correlating results on electrophysiological level did not occur. In Terms of the perceived quality of life a significant increase was observed in the patients medicated with Quetiapin. The positive effect shown in many trials did only occur partly in the recent study. Conclusion: In the present study, patients were examined within an interval of 4 weeks. In some trials carried out earlier, the medication was applied over a larger interval of time (6 weeks) between baseline and Follow-up, as it was only 4 weeks in the case of the present study. This could be one reason for the lacking effect by the quetiapin. The fact that there were patients receiving medication at t1 already could also increase the data collected at baseline. The subjectively perceived quality of life among the patients medicated with Quetiapine significantly improved compared with flupentixol. It is worth mentioning that the score among the Flupentixol medicated patients at t1 was already quite high, so there was only little room for improvement, and the fact that there were great EPS symptoms among the Fulpentixol-Patients maybe did not allow a score even higher. 2011 doctoralthesis doc-type:doctoralThesis application/pdf https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/6273 urn:nbn:de:bvb:20-opus-73714 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-73714 https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/6273/PromotionBange.pdf deu https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/doku/lic_ohne_pod.php info:eu-repo/semantics/openAccess