Grundsätze zum Studium der Kompositionstechnik in den Fugen von Johann Sebastian Bach. 1. Teil

Im Gegensatz zu Fux’ Gradus ad Parnassum enthält Bachs etwa zur gleichen Zeit entstandenes Wohltemperiertes Klavier keine expliziten Regeln für die Komposition von Fugen. Um einer erkennbar dem jeweils eigenen historischen Ort verpflichteten Interpretation der Bachschen Fuge zu entgehen, schlägt der...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Heinrich Deppert
Format: Article
Language:deu
Published: Olms (only printed volumes 2003-2017) 2008-01-01
Series:Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie
Subjects:
Dux
Online Access:https://storage.gmth.de/zgmth/pdf/304
id doaj-5279963d23604d40a0b467848d15c3a8
record_format Article
spelling doaj-5279963d23604d40a0b467848d15c3a82020-11-25T00:02:42ZdeuOlms (only printed volumes 2003-2017)Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie 1862-67422008-01-0152–328731210.31751/304304Grundsätze zum Studium der Kompositionstechnik in den Fugen von Johann Sebastian Bach. 1. TeilHeinrich DeppertIm Gegensatz zu Fux’ Gradus ad Parnassum enthält Bachs etwa zur gleichen Zeit entstandenes Wohltemperiertes Klavier keine expliziten Regeln für die Komposition von Fugen. Um einer erkennbar dem jeweils eigenen historischen Ort verpflichteten Interpretation der Bachschen Fuge zu entgehen, schlägt der Verfasser zur Beschreibung der Bachschen Kompositionstechnik ein Verfahren vor, das sich soweit wie möglich an die zuordenbaren Quellen hält. Das betrifft zunächst den verhältnismäßig schmalen Bestand von überlieferten Anweisungen aus der Zeit von Bachs Lernen in Mitteldeutschland, danach Bachs erhaltene erste Fugen aus der Möllerschen Handschrift und der Sammlung der Neumeister-Choräle, die sich auf Grund von Studien des Verfassers verhältnismäßig sicher chronologisch ordnen lassen. Zum Vorschein kommt ein in bestimmtem Rahmen beschreibbarer Begriff von Durchführung. Die Folge solcher Durchführungen ergibt das thematische Gerüst der Fuge. Gegliedert wird sie im Wesentlichen durch die Kadenzen, die analog zur thematischen Anlage oder auch nach Art einer Überformung unabhängig davon gesetzt werden können. Im zweiten Teil (der in einer der nächsten Ausgaben der ZGMTH erscheinen wird) werden zunächst zur Gewinnung allgemeinerer Aussagen zwei zeitgenössische Darstellungen herangezogen (Mattheson, Marpurg). Danach wird die Entwicklung der Kompositionstechnik Bachs in den themafreien Partien beschrieben. In Analysen zweier Fugen aus dem zweiten Teil des Wohltemperierten Klaviers (d-Moll und E-Dur) wird schließlich versucht, die erarbeiteten Grundsätze zur Anwendung zu bringen.https://storage.gmth.de/zgmth/pdf/304Johann Joseph FuxToccataJohann Gottfried WaltherFugefugueJohann Sebastian BachDuxComesChoralfugechoral fugueChoralfantasiechorale fantasiaKontrasubjektcountersubject
collection DOAJ
language deu
format Article
sources DOAJ
author Heinrich Deppert
spellingShingle Heinrich Deppert
Grundsätze zum Studium der Kompositionstechnik in den Fugen von Johann Sebastian Bach. 1. Teil
Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie
Johann Joseph Fux
Toccata
Johann Gottfried Walther
Fuge
fugue
Johann Sebastian Bach
Dux
Comes
Choralfuge
choral fugue
Choralfantasie
chorale fantasia
Kontrasubjekt
countersubject
author_facet Heinrich Deppert
author_sort Heinrich Deppert
title Grundsätze zum Studium der Kompositionstechnik in den Fugen von Johann Sebastian Bach. 1. Teil
title_short Grundsätze zum Studium der Kompositionstechnik in den Fugen von Johann Sebastian Bach. 1. Teil
title_full Grundsätze zum Studium der Kompositionstechnik in den Fugen von Johann Sebastian Bach. 1. Teil
title_fullStr Grundsätze zum Studium der Kompositionstechnik in den Fugen von Johann Sebastian Bach. 1. Teil
title_full_unstemmed Grundsätze zum Studium der Kompositionstechnik in den Fugen von Johann Sebastian Bach. 1. Teil
title_sort grundsätze zum studium der kompositionstechnik in den fugen von johann sebastian bach. 1. teil
publisher Olms (only printed volumes 2003-2017)
series Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie
issn 1862-6742
publishDate 2008-01-01
description Im Gegensatz zu Fux’ Gradus ad Parnassum enthält Bachs etwa zur gleichen Zeit entstandenes Wohltemperiertes Klavier keine expliziten Regeln für die Komposition von Fugen. Um einer erkennbar dem jeweils eigenen historischen Ort verpflichteten Interpretation der Bachschen Fuge zu entgehen, schlägt der Verfasser zur Beschreibung der Bachschen Kompositionstechnik ein Verfahren vor, das sich soweit wie möglich an die zuordenbaren Quellen hält. Das betrifft zunächst den verhältnismäßig schmalen Bestand von überlieferten Anweisungen aus der Zeit von Bachs Lernen in Mitteldeutschland, danach Bachs erhaltene erste Fugen aus der Möllerschen Handschrift und der Sammlung der Neumeister-Choräle, die sich auf Grund von Studien des Verfassers verhältnismäßig sicher chronologisch ordnen lassen. Zum Vorschein kommt ein in bestimmtem Rahmen beschreibbarer Begriff von Durchführung. Die Folge solcher Durchführungen ergibt das thematische Gerüst der Fuge. Gegliedert wird sie im Wesentlichen durch die Kadenzen, die analog zur thematischen Anlage oder auch nach Art einer Überformung unabhängig davon gesetzt werden können. Im zweiten Teil (der in einer der nächsten Ausgaben der ZGMTH erscheinen wird) werden zunächst zur Gewinnung allgemeinerer Aussagen zwei zeitgenössische Darstellungen herangezogen (Mattheson, Marpurg). Danach wird die Entwicklung der Kompositionstechnik Bachs in den themafreien Partien beschrieben. In Analysen zweier Fugen aus dem zweiten Teil des Wohltemperierten Klaviers (d-Moll und E-Dur) wird schließlich versucht, die erarbeiteten Grundsätze zur Anwendung zu bringen.
topic Johann Joseph Fux
Toccata
Johann Gottfried Walther
Fuge
fugue
Johann Sebastian Bach
Dux
Comes
Choralfuge
choral fugue
Choralfantasie
chorale fantasia
Kontrasubjekt
countersubject
url https://storage.gmth.de/zgmth/pdf/304
work_keys_str_mv AT heinrichdeppert grundsatzezumstudiumderkompositionstechnikindenfugenvonjohannsebastianbach1teil
_version_ 1725437118719721472