Weichselzeitliche Kryocalcite als Hinweise für Eisseen in der Hüttenbläserschachthöhle (Iserlohn/NRW)

Die C/O-Isotopenzusammensetzung von Speläothemen der Makkaronihalle der Hüttenbläserschachthöhle in Iserlohn belegt eine klare Trennung zwischen kalt- und warmzeitlichen Calciten. Rhomboederkristalle und sphärolithische Speläopartikel weisen mit δ18O-Werten zwischen –8.9 und –17.9 ‰ (VPDB) sowie mit...

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Main Authors: D. K. Richter, K. Goll, W. Grebe, A. Niedermayr, A. Platte, D. Scholz
Format: Article
Language:deu
Published: Copernicus Publications 2015-11-01
Series:Eiszeitalter und Gegenwart
Online Access:https://www.eg-quaternary-sci-j.net/64/67/2015/egqsj-64-67-2015.pdf
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spelling doaj-5894dd71ad9e43c1b688aef10f81bfb42020-11-25T01:34:20ZdeuCopernicus PublicationsEiszeitalter und Gegenwart0424-71162199-90902015-11-0164678110.3285/eg.64.2.02Weichselzeitliche Kryocalcite als Hinweise für Eisseen in der Hüttenbläserschachthöhle (Iserlohn/NRW)D. K. RichterK. GollW. GrebeA. NiedermayrA. PlatteD. ScholzDie C/O-Isotopenzusammensetzung von Speläothemen der Makkaronihalle der Hüttenbläserschachthöhle in Iserlohn belegt eine klare Trennung zwischen kalt- und warmzeitlichen Calciten. Rhomboederkristalle und sphärolithische Speläopartikel weisen mit δ18O-Werten zwischen –8.9 und –17.9 ‰ (VPDB) sowie mit δ13C-Werten zwischen +0.7 und –6.1 ‰ eine von normalen Speläothemen (Stalagmiten, Excentriques, Mikrobecken - Kristalle, Sinterfahnen; δ18O: –4.0 bis –6.1 ‰; δ13C: –4.9 bis –10.9 ‰) deutlich abweichende C/O-Signatur auf. Die kaltzeitlichen Calcite zeigen in der C/O-Isotopenzusammensetzung einen Trend zu leichteren O- bei schwereren C-Werten. Dabei entsprechen die Partikel mit schwereren O- bei leichteren C-Werten einer kaltzeitlichen Genese in Wasserbecken auf Eis, während die Partikel mit leichteren O- bei schwereren C-Werten eine für Ausfrieren karbonathaltiger Wässer typische Zusammensetzung widerspiegeln. <br></br>Mit 230Th/U-Datierungen werden mehrere Ausfrierzeiten von Eisseen zwischen 28.6 und 33.0 ka für die jüngere Weichselkaltzeit im nordwestdeutschen Raum belegt. Die Ausfrierzeiten in der Makkaronihalle belegen eine Mindestdicke von 34 m für den Permafrostboden dieser Zeiten im nördlichen Sauerland.https://www.eg-quaternary-sci-j.net/64/67/2015/egqsj-64-67-2015.pdf
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