Kulturelle Diversität in der empirischen Rhythmusforschung. Drei Analysen eines Audio-Korpus von Percussion-Ensemblemusik aus Mali

Die Erörterung kultureller Varianz sowohl zwischen als auch innerhalb von Gesellschaften leidet unter der Neigung, das je eigene kulturelle Umfeld als ›natürlich‹ wahrzunehmen. Diese Neigung ist in der Musikforschung nicht zuletzt als eurozentrisches Bias nach wie vor präsent. Unser Artikel möchte z...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Rainer Polak, Nori Jacoby, Justin London
Format: Article
Language:deu
Published: Olms (only printed volumes 2003-2017) 2016-01-01
Series:Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie
Subjects:
Online Access:https://storage.gmth.de/zgmth/pdf/908
Description
Summary:Die Erörterung kultureller Varianz sowohl zwischen als auch innerhalb von Gesellschaften leidet unter der Neigung, das je eigene kulturelle Umfeld als ›natürlich‹ wahrzunehmen. Diese Neigung ist in der Musikforschung nicht zuletzt als eurozentrisches Bias nach wie vor präsent. Unser Artikel möchte zu punktuellen Korrekturen dieses Bias im Feld der empirischen Rhythmusforschung beitragen. Wir analysieren einen Korpus von Audio-Aufnahmen aus Mali und untersuchen dabei das Verhältnis von Rhythmus und Metrum (Studie 1), den theoretischen Status ungleichmäßiger Grundschlagsunterteilung (›Swing-Timing‹, Studie 2) und die Interaktion musikalischer Rollen bei der Ensemble-Synchronisation (Studie 3). Discussions of cultural variation, both between and within societies, suffer from the disposition to conceive of one’s own cultural environment as ›natural.‹ This disposition is still present not least as a euro-centric bias in the study of music. Our article strives to offer a partial correction to the lingering euro-centric bias in the field of empirical rhythm research. We analyze a corpus of audio recordings from Mali, wherein we study three issues: rhythm-meter relations (study 1), the theoretical status of uneven beat subdivision or ›swing timing‹ (study 2), and the interaction amongst musical roles in ensemble synchronization (study 3).
ISSN:1862-6742