Vom Gebrauch der Sprache in der Psychoanalyse

Die psychoanalytische talking cure interessiert über den Sprechakt oder Sprachakt hinaus die Sprache als „Struktur” im mehrfachen Sinn: als Trägerin eines Genuss-Wissens in Gestalt von Kulturimperativen (Idealforderungen, Ver- und Geboten) in Mythen, Märchen, Witzen und weiteren Manifestationen der...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Claus-Dieter Rath
Format: Article
Language:deu
Published: Università degli Studi di Milano 2019-12-01
Series:Enthymema
Subjects:
Online Access:https://riviste.unimi.it/index.php/enthymema/article/view/12601
Description
Summary:Die psychoanalytische talking cure interessiert über den Sprechakt oder Sprachakt hinaus die Sprache als „Struktur” im mehrfachen Sinn: als Trägerin eines Genuss-Wissens in Gestalt von Kulturimperativen (Idealforderungen, Ver- und Geboten) in Mythen, Märchen, Witzen und weiteren Manifestationen der Hoch- und Populärkultur, und als Grammatik, also Festlegung von Relationen von Subjekt, Prädikat, Objekt (vgl. Freud zu Schreber) sowie als Arsenal logischer Operationen, die den Verlauf der Schicksalswege eines Triebs bestimmen: die Verkehrung ins Gegenteil, aktiv—passiv, die Wendung gegen die eigene Person, Verdichtung und Verschiebung usw. Diese Strukturen resultieren aus dem Kulturprozess (als dessen Zwischenergebnisse), gehen aus Verdrängungs- und Sublimierungsprozessen hervor, und bilden ihrerseits die aktuellen psychischen Instrumente, darunter diejenigen der Sublimierung und der psychoanalytischen Arbeit. Einige Aspekte davon behandelt dieser Beitrag.
ISSN:2037-2426