Der deutsche Rap – das Sprachrohr der deutschen Minderheiten oder eine Rechtfertigung der mangelhaften Sprachkenntnisse?

Der vorliegende Beitrag ist ein Teil einer umfassenden Studie über die moderne Patchworksprache im deutschen Rap. Gegenstand der Untersuchung sind die Songtexte von Haftbefehl, Kollegah und Bushido, den deutschen Rappern mit Migrationshintergrund. Neben den typischen sozialen Problemen werden von...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Małgorzata Derecka
Format: Article
Language:deu
Published: Oficyna Wydawnicza ATUT 2019-08-01
Series:Linguistische Treffen in Wrocław
Subjects:
Online Access:http://linguistische-treffen.pl/en/current10.23817/lingtreff.15-5
Description
Summary:Der vorliegende Beitrag ist ein Teil einer umfassenden Studie über die moderne Patchworksprache im deutschen Rap. Gegenstand der Untersuchung sind die Songtexte von Haftbefehl, Kollegah und Bushido, den deutschen Rappern mit Migrationshintergrund. Neben den typischen sozialen Problemen werden von ihnen auch Drogenkonsum, Gewalt oder Stadtleben angesprochen, was gerade für den Gangsta-Rap typisch ist. Das, was in ihren Songs eine besondere Aufmerksamkeit verdient, ist ihr puzzleartiges Spiel mit der Sprache. Diese besondere Mischung von Sprachen, Dialekten, Umgangssprache, Neubildungen oder Abkürzungen scheint ein Code zur Verschiebung der inneren mentalen Grenze zu sein, zu einer in der übertragenen Bedeutung verstandenen Eroberung der neuen Welten von Menschen mit gespaltener Seele, die emotional zwischen der alten und der neuen Heimat schweben. Die Sprachebene von Hip-Hop kann mit ihren oft in brutaler und vulgärer Weise ausgedrückten Sprachmitteln eine Art Überbrückung der Entfremdung sein. The following article is the result of a partial study of the German patchwork language in the lyrics of German-speaking rappers with the so-called migration background. In the works of Haftbefehl, Kollegah and Bushido, not only typical social problems are discussed, but also drug addiction, violence and urban life. Particular attention is drawn to a mixture of languages, dialects, colloquial language, neologisms and abbreviations, which constitute a kind of code for shifting the inner mental boundary, conquering new worlds by people with a torn soul who feel suspended between the old and new homeland. The language of hip-hop, though often vulgar and brutal, can become a bridge to overcome the sense of alienation by encouraging discussion among the fans and opponents of rap.
ISSN:2084-3062
2657-5647