Auswirkungen von Pflanzenschutzmittel-Tankmischungen auf Honigbienen und mögliche physiologische Interaktionen

Im Zuge der Nahrungssuche werden Bestäuber, wie Honig­bienen, unter Umständen einer Vielzahl von Pflanzenschutzmitteln (PSM) ausgesetzt. Während die Effekte einzelner PSM auf Bienen im Rahmen des Zulassungsprozesses umfangreich geprüft werden, erfolgt für Tank­mischungen eine routinemäßige Risikobe...

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Bibliographic Details
Main Authors: Anna Wernecke, Denise Castle
Format: Article
Language:deu
Published: Eugen Ulmer KG 2020-05-01
Series:Journal für Kulturpflanzen
Subjects:
Online Access:https://ojs.openagrar.de/index.php/Kulturpflanzenjournal/article/view/15159
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description Im Zuge der Nahrungssuche werden Bestäuber, wie Honig­bienen, unter Umständen einer Vielzahl von Pflanzenschutzmitteln (PSM) ausgesetzt. Während die Effekte einzelner PSM auf Bienen im Rahmen des Zulassungsprozesses umfangreich geprüft werden, erfolgt für Tank­mischungen eine routinemäßige Risikobewertung i.d.R. nur für Insektizide und bekannte potentiell synergistisch wirkende Mischungspartner. Aus ökonomischen und arbeits­wirtschaftlichen Gründen kommen Mischungen von PSM dennoch häufig zum Einsatz. In einigen Fällen führen Interaktionen zwischen den Mischungspartnern hierbei zu unerwünschten additiven oder synergistischen Effekten. Insbesondere für Pyrethroide und Neonikoti­noide in Mischung mit Ergosterol-Biosynthese-hemmenden Azolfungiziden ist das synergistische Potential der Mischtoxizität auf Honigbienen bekannt und wird regulatorisch bereits berücksichtigt. Diese Wirkungssteigerung resultiert aus der Hemmung des Hauptentgiftungsen­zyms P450 durch Azolfungizide, sodass das jeweilige Insek­tizid von den Bienen nicht mehr abgebaut werden kann. Erste Hinweise auf wirkungssteigernde Effekte liegen ebenfalls für Mischungen aus Insektiziden und Zusatzstoffen vor. Für eine realistische Risikobewertung ist ein besseres Verständnis von Mischungseffekten essen­tiell, das nur über weitere Forschung erreicht werden kann.
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