Leistungssport und die genetische Lotterie – Die Notwendigkeit stärker differenzierter Wettkampfklassen
Leistungssportlerinnen, die in populären Sportarten erfolgreich sind, kommen in den Genuss hoher Einkommen und großen sozialen Ansehens. Gleichzeitig ist ihr Erfolg von Voraussetzungen abhängig, die zu einem signifikanten Teil von ihrem Genotyp bestimmt werden. Diesen Sportlern werden also durch ges...
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Universität Salzburg
2016-12-01
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doaj-f146ad7f7ff94aebbcf4796b1c54dc4d2020-11-25T01:12:22ZdeuUniversität SalzburgZeitschrift für Praktische Philosophie2409-99612016-12-013214317610.22613/zfpp/3.2.5Leistungssport und die genetische Lotterie – Die Notwendigkeit stärker differenzierter WettkampfklassenHuppert BenjaminWündisch JoachimLeistungssportlerinnen, die in populären Sportarten erfolgreich sind, kommen in den Genuss hoher Einkommen und großen sozialen Ansehens. Gleichzeitig ist ihr Erfolg von Voraussetzungen abhängig, die zu einem signifikanten Teil von ihrem Genotyp bestimmt werden. Diesen Sportlern werden also durch gesellschaftliche Prozesse substantielle Vorteile aufgrund von Eigenschaften zuteil, auf deren Vorhandensein sie keinen Einfluss haben. Wir untersuchen, wie wir vor dem Hintergrund verschiedener Gerechtigkeitsvorstellungen mit diesem Phänomen umgehen sollten. Wir argumentieren, dass die konsistente Berücksichtigung von Intuitionen zur gerechten Güterverteilung an Wettkämpferinnen eine deutliche Ausweitung des Einsatzes von Wettkampfklassen erfordert. Die bestehenden Ungleichverteilungen lassen sich nicht allein mit Verweis auf ein Recht auf Selbsteigentum rechtfertigen. Sie verursachen auch keine Verbesserungen der Lage von besonders schlecht gestellten Individuen im Wirkungsbereich des Leistungssports, auf die zugunsten ihres Weiterbestehens verwiesen werden könnte. Trotz des erheblichen Aufwandes und der deutlichen Veränderungen im Charakter des Leistungssports, die mit der vorgeschlagenen Differenzierung von Wettkampfklassen einhergingen, ist diese Maßnahme geboten.http://www.praktische-philosophie.org/huppert--wuumlndisch-2016.htmlWettkampfVerdienstgenetische LotterieSelbsteigentum |
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Leistungssportlerinnen, die in populären Sportarten erfolgreich sind, kommen in den Genuss hoher Einkommen und großen sozialen Ansehens. Gleichzeitig ist ihr Erfolg von Voraussetzungen abhängig, die zu einem signifikanten Teil von ihrem Genotyp bestimmt werden. Diesen Sportlern werden also durch gesellschaftliche Prozesse substantielle Vorteile aufgrund von Eigenschaften zuteil, auf deren Vorhandensein sie keinen Einfluss haben. Wir untersuchen, wie wir vor dem Hintergrund verschiedener Gerechtigkeitsvorstellungen mit diesem Phänomen umgehen sollten. Wir argumentieren, dass die konsistente Berücksichtigung von Intuitionen zur gerechten Güterverteilung an Wettkämpferinnen eine deutliche Ausweitung des Einsatzes von Wettkampfklassen erfordert. Die bestehenden Ungleichverteilungen lassen sich nicht allein mit Verweis auf ein Recht auf Selbsteigentum rechtfertigen. Sie verursachen auch keine Verbesserungen der Lage von besonders schlecht gestellten Individuen im Wirkungsbereich des Leistungssports, auf die zugunsten ihres Weiterbestehens verwiesen werden könnte. Trotz des erheblichen Aufwandes und der deutlichen Veränderungen im Charakter des Leistungssports, die mit der vorgeschlagenen Differenzierung von Wettkampfklassen einhergingen, ist diese Maßnahme geboten. |
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