Vergleichende Untersuchungen der Fettsäurenzusammensetzung in Erythrozytenmembranen und im Plasma von atopischen und gesunden Hunden
Die canine atopische Dermatitis (CAD) ist eine in der Praxis häufig vorkommende entzündliche Hauterkrankung des Hundes. Für ihr Auftreten sind genetische Defekte, immunologische Faktoren und Umwelteinflüsse (Haltungsbedingungen, Fütterung) ursächlich von Bedeutung. Neben diesen Faktoren lassen Unter...
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Universitätsbibliothek Leipzig
2006
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Tiermedizin ddc:610 Zimmermann, Annett Vergleichende Untersuchungen der Fettsäurenzusammensetzung in Erythrozytenmembranen und im Plasma von atopischen und gesunden Hunden |
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Die canine atopische Dermatitis (CAD) ist eine in der Praxis häufig vorkommende entzündliche Hauterkrankung des Hundes. Für ihr Auftreten sind genetische Defekte, immunologische Faktoren und Umwelteinflüsse (Haltungsbedingungen, Fütterung) ursächlich von Bedeutung. Neben diesen Faktoren lassen Untersuchungen über den erfolgreichen therapeutischen Einsatz mehrfach ungesättigter Fettsäuren (PUFA) der n6- und n3-Fettsäurenfamilien vermuten, dass der CAD, wie der atopischen Dermatitis des Menschen, eine verminderte Umwandlung der essentiellen Fettsäuren (Linol- und Linolensäure) in höher ungesättigte Fettsäuren als ein weiterer Pathogenesemechanismus zugrunde liegen könnte. Eine Schlüsselfunktion dieser Metabolisierungsprozesse übernehmen die 5- und die 6-Desaturasen. Außerdem besitzen PUFA Bedeutung für das Krankheitsbild der CAD, indem das zelluläre Fettsäurenmuster die Eigenschaften der epidermalen Lipidbarriere und die Freisetzung von Entzündungsmediatoren beeinflusst. Studien über die Fettsäurenzusammensetzung des Serums von an CAD leidenden Hunden erbrachten jedoch keine Hinweise auf eine Störung des Fettsäurenstoffwechsels, daher erschien die Untersuchung des Fettsäurenmusters von Erythrozytenmembranen geeigneter, da sie durch ihre begrenzte Lebensdauer und den eingeschränkten Metabolismus die diätetischen, endokrinen und Umwelteinflüsse von 120 Tagen widerspiegeln. Durch die Untersuchung von einem an Atopie erkrankten und einem gesunden Hund, die zusammen in einem Haushalt lebten und das gleiche Futtermittel erhielten, war es möglich, einheitliche diätetische und Umwelteinflüsse zu schaffen. Es waren insgesamt 16 Hunde (acht Hundepaare) verschiedener Rassen und verschiedenen Geschlechts an der Studie beteiligt. Nach der speziellen Hautdiagnostik wurde für die Untersuchung des Fettsäurenmusters jedem der Hunde venöses Blut entnommen. Aus den Erythrozytenmembranen erfolgte die Extraktion der Lipide. Diese wurden mittels Dünnschichtchromatographie in die Fraktionen Sphingomyelin, Phosphatidylcholin, Phosphatidylserin, Phosphatidylethanolamin und Cholesterol aufgetrennt und deren Fettsäurenmuster gaschromatographisch bestimmt. Daneben wurden die Gesamtlipid-Fettsäuren Plasmas gaschromatographisch gemessen. Es ergaben sich deutliche Veränderungen bei den Fettsäuren der n6-Familie. Die Werte der Arachidonsäure (C20:4n6) und der Gammalinolensäure (C18:3n6) waren in den Erythrozytenmembranen der atopischen Hunde signifikant niedriger als die der gesunden Hunde. Die Dihomogammalinolensäure (C20:3n6) wies bei den atopischen signifikant höhere Werte auf als bei den gesunden Hunden. Bei den n3-Fettsäuren war lediglich die Docosapentaensäure (C22:5n3) verändert. Hier wurden bei den atopischen Hunden signifikant niedrigere Werte im Vergleich zu den gesunden Hunden ermittelt. Die stärksten Veränderungen der Fettsäurengehalte fanden sich im Phosphatidylcholin, das neben dem Phosphatidylethanolamin die größte Fraktion bildete. Hinsichtlich der Fettsäuren des Plasmas wurde lediglich ein verringerter Gehalt der Dihomogammalinolensäure bei den atopischen Hunden ermittelt. Die Erythrozytenmembranen scheinen somit sehr gut den veränderten Fettsäurenmetabolismus atopischer Hunde zu reflektieren. Insgesamt sprechen die Ergebnisse für eine Störung des Metabolismus der PUFA bei atopischen Hunden im Sinne einer möglicherweise verringerten Aktivität der 6- und der 5-Desaturasen, was eine Erklärung für die beobachteten positiven Effekte von diätetischen n3- und n6-Fettsäuren auf das klinische Bild der CAD liefert. |
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