Kontraktmanagement als staatswirtschaftliches Steuerungsinstrument
Vor dem Hintergrund zunehmenden fiskalischen Konsolidierungsdrucks und der Erkenntnis, daß die Mobilisierung interner Effizienzreserven auf absehbare Zeit die wichtigste Ressourcenquelle des öffentlichen Haushalts darstellen wird, werden seit Mitte der 90er Jahre verschiedene Reformkonzepte für die...
Summary: | Vor dem Hintergrund zunehmenden fiskalischen Konsolidierungsdrucks und der Erkenntnis, daß die Mobilisierung interner Effizienzreserven auf absehbare Zeit die wichtigste Ressourcenquelle des öffentlichen Haushalts darstellen wird, werden seit Mitte der 90er Jahre verschiedene Reformkonzepte für die öffentliche Verwaltung diskutiert. Unter den Lösungsansätzen nimmt das Kontraktmanagement eine prädominante Stellung ein. Gleichwohl läßt sich konstatieren, daß die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Ansatz bisher noch zu wünschen übrig läßt. Kontraktmanagement wird als Steuerungskonzept für das gesamte parlamentarisch-administrative System verstanden. Durch die Anwendung von Marktanalogien sollen verkrustete bürokratische Strukturen modernisiert werden und in der Folge eine effiziente Organisation der Leistungserstellungsprozesse öffentlicher Güter ermöglicht werden. Dysfunktionalitäten, unter anderem hervorgerufen durch die einnahmen-/ ausgabenartenbasierte Sichtweise des kameralen Haushalts- und Rechnungswesens sollen durch Kontraktmanagement abgebaut werden und einer unter Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten planenden öffentlichen Verwaltung den Weg ebnen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung der proklamierten Leistungsfähigkeit dieses produktorientierten Steuerungssystems für den staatlichen Bereich im Vergleich mit dem traditionellen System der Verwaltungskameralistik. Für die Analyse des Sachverhalts werden die theoretischen Ansätze der Neuen Institutionenökonomik mit ihren Hauptsträngen der Principal-Agent-Theorie, der Property-Rights-Theorie und der Transaktionskostentheorie herangezogen. |
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