Diagnostik und Therapie von Atemwegsinfekten in der Allgemeinarztpraxis

Einleitung: Atemwegsinfekte gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern in der Allgemeinarztpraxis. Ziel der Erhebung war es, Daten zur Diagnostik und Therapie von Atemwegsinfekten in der hausärztlichen Praxis zu erheben. Methoden: Während einer jeweils eintägigen Hospitation bei 30 Fachärzten für A...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Fischer, Susanne
Other Authors: Kochen, Michael M. Prof. Dr.
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: 2003
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-000D-F0E6-7
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:7-webdoc-423-5
Description
Summary:Einleitung: Atemwegsinfekte gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern in der Allgemeinarztpraxis. Ziel der Erhebung war es, Daten zur Diagnostik und Therapie von Atemwegsinfekten in der hausärztlichen Praxis zu erheben. Methoden: Während einer jeweils eintägigen Hospitation bei 30 Fachärzten für Allgemeinmedizin wurde deren Vorgehensweise bei allen Patienten mit einem akuten Atemwegsinfekt dokumentiert, die im Zeitraum der Beobachtung den Arzt konsultierten. Es erfolgte eine Unterscheidung zwischen Erst- und Folgekontakten. Ergebnisse: Diagnostisch wurden am häufigsten die Auskultation der Lunge und die Inspektion des Mund-Rachen-Raumes durchgeführt. 98,4% der Patienten mit Erstkonsultationen und 62,5% der Patienten mit Folgekonsultationen erhielten eine medikamentöse Verordnung. Im Durchschnitt erhielten erstkonsultierende Patienten 2,1 (+-1,0), Patienten im Folgekontakt 1,3 (+-1,1) Medikamente. Am häufigsten wurden Medikamente aus der Gruppe der Husten- und Erkältungspräparate verordnet (87,1% der Erstkontakte und 52,9% der Folgekontakte). 43,5% der Erstkontakte und 29,9% der Folgekontakte erhielten ein Antibiotikum (37,5% Makrolide, 21,5% Penicilline, 20,8% Doxycyclin als Monosubstanz oder in Kombination mit Expektorantien). Schlussfolgerung: Nahezu alle Patienten erhielten ein Rezept über mindestens ein Medikament. Die erhobenen Daten lassen vermuten, dass sich bei einer höheren Gewichtung der so genannten "Hausmittel" ein deutliches Einsparungspotential böte. Angesichts des hohen Anteils der Antibiotikaverordnungen sollte die entsprechende Indikationsstellung kritisch überdacht werden.