Landnutzung und Kulturlandschaft

Auf dem Hintergrund der naturräumlichen Struktur einer Gemarkung am Rande der Südheide – im östlichen Kreis Celle in Niedersachsen gelegen – wird der Zusammenhang zwischen Landnutzung und Kulturlandschaft seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bis ins 21. Jahrhun-dert untersucht; bis in die Mitte des 20...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Behr, Artur
Other Authors: Pörtge, Karl-Heinz Prof. Dr.
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: 2014
Subjects:
910
550
Online Access:http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0022-5E62-4
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0022-5E62-4-9
Description
Summary:Auf dem Hintergrund der naturräumlichen Struktur einer Gemarkung am Rande der Südheide – im östlichen Kreis Celle in Niedersachsen gelegen – wird der Zusammenhang zwischen Landnutzung und Kulturlandschaft seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bis ins 21. Jahrhun-dert untersucht; bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts als Analyse historischer Dokumente und für die Zeit von 1965/66 bis 2013 neben der Auswertung von umfangreichem Datenmaterial auch insbesondere durch eigene Befragungen und umfangreiche Geländearbeiten zu den Standortfaktoren und der konkreten Landnutzung. Es stellte sich heraus, dass bei allen Landnutzungsformen das Muster der naturräumlichen Struktur in der Ausgestaltung der jeweiligen Kulturlandschaft erkennbar blieb. Andererseits führten Veränderungen in der Agrarverfassung und Agrartechnik zu tiefgreifenden Veränderungen der Kulturlandschaft. Der grundlegendste Wandel der Kulturlandschaft im Untersuchungszeitraum erfolgte in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch umfassende Agrarreformen, die eine neue Agrarverfassung hervorbrachten und den großen zeitgenössischen Neuerungen in der Agrartechnik zum Durchbruch verhalfen. Sowohl das bis heute vorhandene geometrische Grundmuster bei Straßen, Gräben und Grenzen sowie die umfangreichen Waldareale sind das Ergebnis des tiefgreifenden Wandels der gesamten Kulturlandschaft. In den zurückliegenden etwa fünf Jahrzehnten haben Veränderungen der Kulturlandschaft im Wesentlichen nur zwei Teilräume erfasst: Einerseits führte die Tendenz zu reinen Ackerbaubetrieben zu großräumigem Verlust von Wiesenlandschaft mit deren besonderen ökologi-schen Bedingungen und ästhetischem Reiz. Andererseits führte starkes Siedlungswachstum zur Umnutzung vieler bisher landwirtschaftlich genutzter Flächen und damit ebenfalls zu einem stark veränderten Landschaftsbild. Während im 19. Jahrhundert der Wandel der Kulturlandschaft ganz wesentlich durch die Reform der Agrarverfassung bestimmt war, ist der Kulturlandschaftswandel in der Gegenwart überwiegend durch moderne Agrartechnik und außerlandwirtschaftliche Nutzungen und Flächenansprüche bedingt.