Quantifizierung von GAP 43 positiven intraepidermalen Nervenfasern bei Patienten mit Polyneuropathie und gesunden Kontrollen

Polyneuropathien (PNP) sind mit einer Prävalenz von bis zu 7% in der Gesamtbevölkerung eine häufige Diagnose. Bei der Ursachenabklärung der PNP hat sich in den letzten Jahren die immunhistochemische Bestimmung der intraepidermalen Nervenfaserdichte aus Hautstanzbiopsien mittels einer axonalen PGP 9....

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Scheytt, Sarah
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: 2013
Subjects:
Online Access:https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/9478
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-94782
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-94782
https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/9478/Dissertation_Sarah_Scheytt.pdf
Description
Summary:Polyneuropathien (PNP) sind mit einer Prävalenz von bis zu 7% in der Gesamtbevölkerung eine häufige Diagnose. Bei der Ursachenabklärung der PNP hat sich in den letzten Jahren die immunhistochemische Bestimmung der intraepidermalen Nervenfaserdichte aus Hautstanzbiopsien mittels einer axonalen PGP 9.5 Färbung etabliert. Ein zusätzlicher Marker ist GAP 43 - ein axonales Protein, das von regenerierenden Nervenfasern exprimiert wird. In der vorliegenden Studie wurde die Dichte von PGP 9.5 und GAP 43 positiven Nervenfasern anhand immunhistochemischer Färbungen an Hautstanzbiopsien vom lateralen Unter- und Oberschenkel von Patienten mit PNP unterschiedlicher Genese und von gesunden Kontrollen quantifiziert. Wir konnten zeigen, dass PNP Patienten im Vergleich zu Kontrollpersonen deutlich weniger GAP 43 positive Nervenfasern in ihren Hautbiopsien aufweisen. Obwohl sich bei PNP Patienten absolut gesehen weniger GAP 43 positive Nervenfasern fanden, war der Anteil an GAP 43 positiven Nervenfasern im Vergleich zur Kontrollgruppe höher, was mit einer gesteigerten regenerativen Aktivität in geschädigten Nervenfasern zusammenhängen kann. In der Patienten- und Kontrollgruppe fanden sich mehr PGP 9.5 und GAP 43 positive Nervenfasern am Ober- als am Unterschenkel, was durch die grundsätzlich dichtere Innervation proximaler Hautareale bedingt ist und bei PNP Patienten durch den im Krankheitsverslauf typischerweise längenabhängigen Verlust der peripheren kutanen Innervation noch verstärkt wird. Die Analyse potentieller Einflussfaktoren ergab beim Unterschenkel für beide Färbungen eine negative Korrelation zwischen Alter und Nervenfaserdichte. Das Geschlecht und das Vorhandensein von Schmerzen hatten keinen Einfluss auf die Hautinnervation. Die Arbeit zeigt anhand des bisher größten Patienten- und Kontrollkollektivs, dass regenerierende intraepidermale Nervenfasern mittels einer Immunhistochemie für GAP 43 zuverlässig quantifizierbar sind. Bei künftigen longitudinalen Studien kann nun ein möglicher Zusammenhang zwischen der Dichte GAP 43 positiver Nervenfasern und der Prognose bzw. dem Ansprechen auf Therapien untersucht werden. === Polyneuropathies (NP) are a common neurological disease with a prevalence of 7%. In the diagnosis of NPs the determination of intraepidermal nerve fiber density in skin punch biopsies with an immunhistochemical staining for PGP 9.5 is an established procedure. An additional marker is GAP 43 - an axonal protein, that is expressed by regenerating nerve fibers. In this study we determined the densitiy of PGP 9.5 and GAP 43 positive nerve fibers with immunhistochemical staining on skin punch biopsies of the lateral lower leg an thigh from patients with NP and healthy controls. We showed, that NP patients had less GAP 43 positive nerve fibers in skin biopsies compared to healthy controls. Although NP patients had in absolute terms less GAP 43 positive nerve fibers, they had proportionately more GAP 43 positive nerve fibers compared to healthy controls. This may be due to a higher regenerating activity in damaged nerve fibers. In the patient- and controlgroup there were more PGP 9.5 and GAP 43 positive nerve fibers on the thigh compared to the lower leg due to a generally higher innervation of proximal skin areas. This is intensified in NP patients by the for the disease typical length dependent loss of peripheral skin innervation. The analysis of potential influencing factors showed in the lower leg a negative correlation between age and nerve fiber density. Gender and the existence of pain showed no influence on skin innervation. This study shows with the to date biggest patient- and controlcollective, that regenerating intraepidermal nerve fibers are reliably quantifiable with an immunhistochemical staining for GAP 43. For future longitudinal studies there should be analysed, if there is a possible relationship between the densitiy of GAP 43 nerve fibers and the prognosis or the treatment response of NP.