Hemmende und förderliche Faktoren des Einsatzes digitaler Medien im Unterricht
In den letzten Jahren hat eine Reihe von Studien gezeigt, dass in deutschen und schweizerischen Schulen Computer und Internet zwar zunehmend zur Verfügung stehen, diese jedoch nur verhältnismäßig selten im Unterricht eingesetzt warden (vgl. Korte/Hüsing 2006; Shewbridge/Ikeda/Schleicher 2006). Anges...
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MedienPädagogik
2012-03-01
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Series: | MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung |
Online Access: | https://www.medienpaed.com/article/view/955 |
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doaj-46de863d155e4efba3530f587acc0b992021-06-21T12:11:52ZdeuMedienPädagogikMedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung1424-36362012-03-019Jahrbuch Medienpädagogik955Hemmende und förderliche Faktoren des Einsatzes digitaler Medien im UnterrichtDominik Petko0Universität Zürich, Institut für ErziehungswissenschaftIn den letzten Jahren hat eine Reihe von Studien gezeigt, dass in deutschen und schweizerischen Schulen Computer und Internet zwar zunehmend zur Verfügung stehen, diese jedoch nur verhältnismäßig selten im Unterricht eingesetzt warden (vgl. Korte/Hüsing 2006; Shewbridge/Ikeda/Schleicher 2006). Angesichts der Größenordnung der getätigten Investitionen in Infrastruktur und Weiterbildung und auch angesichts der hohen Priorität, die dem Thema ICT (d. h. Informationsund Kommunikationstechnologien) in politischen Strategiepapieren beigemessen wird (vgl. in der Schweiz z. B. EDK 2007; Schweizerischer Bundesrat 2006; international z. B. Rychen/Salganik 2003), muss sich pädagogische Forschung mit der Frage beschäftigen, warum die Schule nur schleppend in der Informationsgesellschaft ankommt. Im englischsprachigen Raum wurde das Phänomen von Cuban (2001) unter dem Schlagwort „Oversold & Underused“ prägnant auf den Punkt gebracht. Zur Erklärung dieser Situation werden in Studien vor allem zwei, teilweise auch miteinander kombinierte Ansätze verfolgt (vgl. im Überblick z. B. Somekh 2008; Balanskat/Blamire/Kefala 2006; Webb/Cox 2004; Mumtaz 2000). Einerseits geht es darum, die Aspekte zu erfassen, die einem verstärkten Einsatz im Wege stehen (sog. „barriers“, vgl. Jones 2004), andererseits wird versucht, Faktoren zu bestimmen, die mit einer verstärkten Nutzung korrespondieren (sog. „enablers“, vgl. Scrimshaw 2004). Beides geschieht sowohl anhand qualitativer Fallstudien und Beobachtungen (z. B. Eickelmann 2010; Schulz-Zander 2005; Kozma 2003; Venezky/Davis 2002) als auch durch Befragungen anhand größerer Stichproben (z. B. Law/Pelgrum/Plomp 2008; Pelgrum 2001). Gerade letzterer Ansatz hat neuerdings zu verblüffenden Resultaten mit hoher Erklärungskraft geführt. Im sogenannten Will/Skill/Tool-Modell werden drei Faktoren identifiziert, mit denen 90 % der Varianz des Grades der ICT-Integration im Unterricht erklärt werden können (vgl. Christensen/ Knezek, 2008; Morales Velázquez 2006). Ein ähnliches Modell wurde etwa zeitgleich von anderen Autoren und unter anderem Namen verfolgt (vgl. das Access/Competence/Motivation-Modell bei Korte/Hüsing 2006; Viherä/Nurmela 2001).https://www.medienpaed.com/article/view/955 |
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In den letzten Jahren hat eine Reihe von Studien gezeigt, dass in deutschen und schweizerischen Schulen Computer und Internet zwar zunehmend zur Verfügung stehen, diese jedoch nur verhältnismäßig selten im Unterricht eingesetzt warden (vgl. Korte/Hüsing 2006; Shewbridge/Ikeda/Schleicher 2006). Angesichts der Größenordnung der getätigten Investitionen in Infrastruktur und Weiterbildung und auch angesichts der hohen Priorität, die dem Thema ICT (d. h. Informationsund Kommunikationstechnologien) in politischen Strategiepapieren beigemessen wird (vgl. in der Schweiz z. B. EDK 2007; Schweizerischer Bundesrat 2006; international z. B. Rychen/Salganik 2003), muss sich pädagogische Forschung mit der Frage beschäftigen, warum die Schule nur schleppend in der Informationsgesellschaft ankommt. Im englischsprachigen Raum wurde das Phänomen von Cuban (2001) unter dem Schlagwort „Oversold & Underused“ prägnant auf den Punkt gebracht. Zur Erklärung dieser Situation werden in Studien vor allem zwei, teilweise auch miteinander kombinierte Ansätze verfolgt (vgl. im Überblick z. B. Somekh 2008; Balanskat/Blamire/Kefala 2006; Webb/Cox 2004; Mumtaz 2000). Einerseits geht es darum, die Aspekte zu erfassen, die einem verstärkten Einsatz im Wege stehen (sog. „barriers“, vgl. Jones 2004), andererseits wird versucht, Faktoren zu bestimmen, die mit einer verstärkten Nutzung korrespondieren (sog. „enablers“, vgl. Scrimshaw 2004). Beides geschieht sowohl anhand qualitativer Fallstudien und Beobachtungen (z. B. Eickelmann 2010; Schulz-Zander 2005; Kozma 2003; Venezky/Davis 2002) als auch durch Befragungen anhand größerer Stichproben (z. B. Law/Pelgrum/Plomp 2008; Pelgrum 2001). Gerade letzterer Ansatz hat neuerdings zu verblüffenden Resultaten mit hoher Erklärungskraft geführt. Im sogenannten Will/Skill/Tool-Modell werden drei Faktoren identifiziert, mit denen 90 % der Varianz des Grades der ICT-Integration im Unterricht erklärt werden können (vgl. Christensen/ Knezek, 2008; Morales Velázquez 2006). Ein ähnliches Modell wurde etwa zeitgleich von anderen Autoren und unter anderem Namen verfolgt (vgl. das Access/Competence/Motivation-Modell bei Korte/Hüsing 2006; Viherä/Nurmela 2001). |
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